politisches kabarett aus vorarlberg

Spechte – was ?

Im Herbst des Jahres 1993 machten Ornithologen eine interessante Entdeckung. Sie stießen im Raum Rankweil auf eine bis dato unbekannte Vogelart, den Kabarett- Specht; zwar noch nicht ganz ausgereift, aber doch im Entstehen begriffen. Der legendäre Kabarett-Altmeister und Wühlmäuse-Chef Heiner Linder hatte sich dankenswerter Weise breitschlagen lassen und die Rolle des Geburtshelfers übernommen.


Er war es auch, der den Spechten auf der Kabarettbühne das Laufen lernte. Im April 1994 absolvierten dann die frisch geschlüpften „Spechte“ im Rahmen von Opus I ihren „Jungfernflug“, dem 1997, 2002 u. 2007 weitere Flugprogramme folgten. Und heuer im November starten die Spechte mit ihrem bereits – oder erst – (je nach Sichtweise) fünften Opus wieder durch. Das mag daran liegen, dass die Spechte ihre Schnäbel nur dann aufreißen, wenn sie auch wirklich etwas zu sagen haben.


Spechte – warum ?

Allen Unkenrufen zum Trotz lebt das politische Kabarett – auch in Vorarlberg; und zwar in den Programmen der Spechte. Politische Themen sind nämlich zu schade, um sie einzig und allein den – wenn überhaupt – politisch Handelnden (umgangssprachlich: den Politikern) zu überlassen. Wie die Erfahrungen zeigen, hat diese Kabarettform auch ihre Anhänger im Ländle. Deshalb verstehen sich die Spechte nicht als Konkurrenz zu den anderen Vertretern der Vorarlberger Kabarettszene sondern vielmehr als Ergänzung oder als weiterer Farbtupfer im vielfältigen Angebot. Und wie gesagt: das politische Kabarett, von vielen totgesagt bzw. totgeschrieben, lebt!


Spechte – wer ?


Hinter den Spechten verstecken sich vier humorvolle Vögel, die in ihren Brotberufen Orthoptistin (Angelika Kerschhaggl-Linder), Mesner (Martin Salzmann), Musiklehrer (Manfred Baumgartner) und Krankenpfleger (Freddy Willinger) sind. So breit gefächert wie die Berufe der Spechte sind auch die Themengebiete, die sie beackern bzw. abklopfen. Die Beweggründe für ihre kabarettistische Tätigkeit sind vielfältig: Lampenfiebersucht, Aufrechterhaltung eines hohen Adrenalinspiegels, Freude an langer und intensiver Probenarbeit, Leidenschaft für heiße Diskussionen über heikle Texte bzw. Textpassagen. u.v.m. Nicht vergessen werden darf im Zusammenhang mit den Spechten das Alte Kino Rankweil, das die Spechte-Flugshows immer tatkräftig unterstützt und der Vogelpopulation einen geeigneten Nistplatz zur Verfügung stellt.